1.3.1. Vorlauf/Planungsgeschichte
Der Vorlauf des Bebauungsplans 9-87 ist wesentlich durch die Lage in der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme ehemaliger Güterbahnhof Köpenick bestimmt (siehe Kapitel II.2.9).
Als Basis für die Planung der Entwicklungsmaßnahme wurde bereits im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen im Jahr 2019 ein Strukturkonzept auf der Grundlage vertiefter städtebaulicher Prüfungen und Fachgutachten erarbeitet. Das Strukturkonzept stellte die grobe Nutzungsverteilung und übergeordnete Erschließung dar und wies die Machbarkeit der Entwicklungsziele nach. Dazu gehörten die Trassierung der Ostumfahrung Bahnhofstraße, die Verteilung von potenziellen Wohnungsneubau- und Gewerbeflächen, Standorte für soziale Infrastruktur sowie übergeordnete Grünverbindungen.
Von September 2022 bis Juni 2023 wurde basierend auf den Erkenntnissen des Strukturkonzepts ein zweistufiges städtebauliches Werkstattverfahren als wettbewerblicher Dialog zur Qualifizierung des Struktur- und Nutzungskonzeptes auf Basis der Entwicklungsziele durchgeführt. Dies wurde unter Einbeziehung relevanter Fachbehörden, Vertretenden von landeseigenen Wohnungsunternehmen und Eigentümerinnen und Eigentümern sowie der interessierten Öffentlichkeit durchgeführt.
Im Ergebnis erfolgte die Auswahl des städtebaulich-freiräumlichen Konzepts des Planungsteams von ADEPT & Karres en Brands mit PGT Umwelt & Verkehr. Im Anschluss, zwischen September 2023 und September 2024, folgte dessen Weiterentwicklung zum städtebaulich-freiräumlichen Rahmenplan. Die oben genannten Akteurinnen und Akteure wurden auch bei der Erarbeitung des Rahmenplans intensiv eingebunden und beteiligt. Der städtebaulich-freiräumliche Rahmenplan wurde am 18. März 2025 vom Senat beschlossen. Mit dem Plan werden die Ziele der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme konkretisiert und durch ein räumlich-funktionales Gerüst untersetzt.
Abbildung 5: Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme ehemaliger Güterbahnhof Köpenick - städtebaulich-freiräumlicher Rahmenplan (Quelle: Adept, Karres en Brands, PGT (2025))
Der Rahmenplan ist wesentliche Grundlage für die weitere Planung, Entwicklung und Gestaltung des neuen Stadtquartiers, inklusive der Schaffung von Planungsrecht (Abbildung 5).
Ergänzend zum Rahmenplan sind übergreifend für die gesamte städtebauliche Entwicklungsmaßnahme ehemaliger Güterbahnhof Köpenick diverse fachliche Konzepte in Erarbeitung. Zum gegenwärtigen Planungsstand liegen bereits folgende Konzepte mit jeweiligen Arbeitsständen im Entwurf vor, deren bisherige Erkenntnisse Eingang in die Begründung gefunden haben:
IVAS-Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme (2024): Mobilitätskonzept für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme ehemaliger Güterbahnhof Köpenick
- Teil I – Bestandsanalyse (10/2024)
- Teil II - Leitbild und Entwicklungsziele (12/2024)
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH (04/2025): Regenwasserbewirtschaftung für das Entwicklungsgebiet ehemaliger Güterbahnhof Köpenick - Grobkonzept Regenwasser zum Rahmenplan